Literatour 100

Anja Hirsch

»Was von Dora blieb«

Isa steckt in einer Ehekrise. Tief verletzt flüchtet sie an den Bodensee. Im Gepäck alte Briefe und Tagebücher ihrer Großmutter Dora. Um auf andere Gedanken zu kommen, befasst sie sich mit deren Geschichte: Dora studierte in den 1920er Jahren zusammen mit dem Bergarbeitersohn Frantek und der extravaganten Maritz am Bauhaus des Ruhrgebiets, der heutigen Folkwangschule. Aus einer intensiven Freundschaft entsteht ein Liebesdreieck. Später heiratet Dora einen Verwaltungsdirektor der I.G. Farben. Gesprochen wurde darüber in Isas Familie kaum. Welche Rolle spielte Isas Großvater im Zweiten Weltkrieg und warum besuchte ihr Vater eine der berüchtigten Napola-Schulen? Je tiefer Isa in ihre Familiengeschichte vordringt, umso klarer wird ihr Blick auf Dora – und auf sich selbst.

 

Anja Hirsch studierte in Freiburg im Breisgau, St. Catharines (Kanada) und Bielefeld. Sie arbeitet als freie Journalistin für überregionale Medien (u. a. Deutschlandfunk, FAZ, WDR), war Mitglied in Fachjurys (Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium, Hotlistpreis der Unabhängigen Verlage) und lebt im Ruhrgebiet. »Was von Dora blieb« ist ihr Romandebüt.

 

»Das Ruhrgebiet (…) entpuppt sich in diesem Generationenroman als Keimzelle der Kunstavantgarde des frühen 20. Jahrhunderts.«
Buchreport