Literatour 100

Marina Frenk

»ewig her und gar nicht wahr«

Kann man sich totstellen, um der sicheren Erschießung zu entkommen? Einen Fluch unschädlich machen, indem man die Tür verriegelt? Den Abschied vergessen und Gefühle auf Leinwand bannen? Kira erzählt ihre Familiengeschichte. In den neunziger Jahren ist sie mit ihren Eltern aus Moldawien nach Deutschland gezogen, irgendwo angekommen ist aber keiner in ihrer russischjüdischen Familie. Kira betrachtet nicht nur das eigene Leben, mitunter zynisch und distanziert, sondern auch das ihrer Vorfahren, die sie teilweise nur von Fotos kennt. Sie reist nach New York, Israel und Moldawien, versucht, die Geschichten zu begreifen und in ihren großformatigen Bildern zu verarbeiten.

 

Marina Frenk, geboren in Moldawien, lebt seit ihrer Kindheit in Deutschland. Sie ist Schauspielerin und Musikerin, war unter anderem am Schauspiel Köln, am Maxim Gorki Theater in Berlin und am Schauspielhaus Bochum. 2016 erhielt sie zusammen mit Sibylle Berg den 65. Hörspielpreis der Kriegsblinden für »Und jetzt: die Welt!«. Ihr Hörspiel »Jenseits der Kastanien« wurde mit dem Europäischen CIVIS Radiopreis 2017 ausgezeichnet.

 

»Marina Frenk schreibt so leichtfüßig, surreal, suchend, wissend und schön, dass ihr Roman Fortschreibung und Neuanfang zugleich ist.«
Volker Weidermann, Spiegel