Ausgezeichnet

Debütpreis aus dem literaturgebiet.ruhr geht nach Leipzig

Den Bloggerpreis für Literatur „Das Debüt 2020“ bekommt Deniz Ohde für ihren Roman „Streulicht“

Seit 2014 bieten Bozena Badura, Janine Hasse und Sarah Jäger den deutschsprachigen Debütromanen im Rahmen ihres gemeinsamen Blogprojekts www.dasdebuet.com eine digitale Bühne und suchen nach dem besten Romandebüt des Jahres.

Auf dem Rückweg vom Franz-Tumler-Literaturpreis, auf der A3 irgendwo zwischen Frankfurt und Köln fiel die Entscheidung, den ersten Literaturpreis auszuloben, über den ausschließlich Bloggerinnen und Blogger und mittlerweile auch Bookstagramer*innen entscheiden. Der bloßen Idee folgten rasch Taten, sodass am 15. Januar 2021 bereits zum fünften Mal das beste Romandebüt gekürt werden konnte, nicht zuletzt dank der freundlichen Unterstützung der Literarischen Gesellschaft Ruhr e. V., die seit der ersten Edition des Preises die Honorarkosten für die Lesung der Preisträger*innen übernimmt.

Jahr für Jahr lesen sich die drei Redaktionsmitglieder durch die neuerscheinenden Debütromane, um unter ihnen die fünf besten Erstlinge zu finden. Für „Das Debüt 2020“ reichten 40 Verlage insgesamt 61 Romandebüts ein, was ein Lesevergnügen in einer Länge von 16.977 mehr oder weniger spannenden Seiten ergab. Die Shortlist wird durch die Redaktion von „Das Debüt“ meist Ende November verkündet und im Anschluss an die Jurymitglieder weitergegeben, von denen jedes autonom 5, 3 oder einen Punkt für drei eigene Favoriten verteilt, woraus sich die finale Platzierung der Shortlisttitel ergibt.

Der Preis ist mit 600 Euro dotiert und an eine Veranstaltung in Essen gebunden.

So ging der Bloggerpreis für Literatur „Das Debüt 2020“ nach der Punktevergabe der siebzehn Jurymitglieder mit insgesamt 52 Punkten an Deniz Ohde für ihren Roman „Streulicht“ (Suhrkamp).

 

Die Jurorinnen und Juroren zeigten sich insbesondere von der Erzählweise und der dichten Sprache des Romans begeistert und hoben die Aktualität und Relevanz der dargestellten Thematik hervor, wie der Alltagsrassismus oder die Schwächen unseres Bildungssystems.

 

Neben „Streulicht“ von Deniz Ohde standen auf der Shortlist folgende Debütromane:

 

Lucia Leidenfrost mit „Wir verlassenen Kinder“ (Kremayr&Scheriau)

Die gebürtige Essenerin Amanda Lasker-Berlin mit „Elijas Lied“ (Frankfurter Verlagsanstalt)

Cihan Acar mit „Hawaii“ (Hanser Berlin)

David Misch mit „Schatten über den Brettern“, (d

uotincta)

Die genaue Punktevergabe sowie die Begründungen der Jurorinnen und Juroren findet sich hier. Eine weiterführende Lektüre dieser Beiträge lohnt auf jeden Fall!

Der Literaturblog Das Debüt bietet den Debütantinnen und Debütanten allerdings nicht nur eine digitale Bühne, denn zu der ehrenamtlichen Initiative gehört auch die in Essen bereits etablierte Lesungsreihe „Das Debüt im Livres“, die durch die Literarische Gesellschaft Ruhr e. V. gefördert und von Bozena Badura moderiert wird. Seit 2015 haben die drei Buchbloggerinnen Janine Hasse, Sarah Jäger und Bozena Badura über 30 Debütantinnen und Debütanten nach Essen eingeladen und deren literarische Debüts dem lokalen Publikum vorgestellt. Zwar konnten im vergangenen Jahr aufgrund der aktuellen Lage kaum Veranstaltungen durchgeführt werden, doch sobald ein Leben ohne Einschränkungen wieder möglich ist, kehrt die gemütliche Lesungsreihe „Das Debüt im Livres“ wieder zurück.

Die Preisverleihung, Lesung und Gespräch mit der Gewinnerin Deniz Ohde „Streulicht“ kann voraussichtlich auch erst im Sommer 2021 in Essen realisiert werden. Der genaue Termin wird im Frühjahr auf www.dasdebuet.com und natürlich auf der Veranstaltungsseite hier beim literaturgebiet.ruhr angekündigt.

Möchten Sie die freie Kulturszene sowie die Projekte von „Das Debüt“ unterstützen oder suchen nach einem Austausch über Debütromane? Die Macherinnen von „Das Debüt“ freuen sich, wenn Sie Kontakt aufnehmen!

Artikel teilen

Vorheriger Artikel

"Die Feigen sind alle reif geworden!" – Ein persönlicher Nachruf auf Barbara Köhler

Nächster Artikel

Der Streit um die Literatur im WDR