Von Lea Messerschmidt
Darüber, ob Jugendliche noch lesen und was sie lesen, wird viel diskutiert. Einerseits berichten Medien von einem „Leseboom “ bei Jugendlichen, andererseits wird diagnostiziert, dass junge Menschen angeblich keine (ganzen) Bücher mehr lesen. Was den meisten Berichten fehlt, ist die Perspektive derer, um die es eigentlich geht: die der Jugendlichen. Das ändert der Salon5 Jugendbuchpreis.
Bei diesem Preis reichen Jugendliche aus ganz Deutschland die Bücher ein, die ihnen wirklich gefallen. Daraus sucht eine Jury aus 13 bis 19-Jährigen sieben Bücher aus, die im November in Bottrop ausgezeichnet und gemeinsam mit den Autorinnen und Autoren gefeiert werden. „Wir gestalten den Aufruf sehr offen und fragen nur nach dem Lieblingsbuch der Jugendlichen – egal, welches Erscheinungsdatum oder Thema”, erklärt Steffen Ludwig, stellvertretender Redaktionsleiter von Salon5, und fügt lächelnd hinzu: „Das führt auch dazu, dass fast jedes Jahr mindestens einmal Harry Potter oder Herr der Ringe eingereicht werden.” Aber auch Klassiker wie „Narziß und Goldmund” oder Sachbücher sind in diesem Jahr unter den Einreichungen. Gemeinsam teilten sich die jungen Jurymitglieder über die Bücher aus – Plot Twists wurden diskutiert und die Sprache bewertet. „Ich bin durch die Einreichungen aus meiner Lese-Comfort-Zone gekommen und habe tolle Bücher gefunden, die ich sonst nie gelesen hätte”, sagt Lio. Dey ist in diesem Jahr zum ersten Mal Teil des Jugendbuchpreises.