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Fakir-Baykurt-Kulturpreis

die Auszeichnung für ein besonderes Engagement um die positive Gestaltung des Miteinanders der Nationen in unterschiedlichen Kulturbereichen

Duisburg schöpft seine soziokulturellen Stärken aus dem friedlichen Zusammenleben der Menschen aus über 170 verschiedenen Nationen. Seit 2014 werden alle zwei Jahre Duisburger Kulturschaffende, die sich um die positive Gestaltung des Miteinanders der Nationen in unterschiedlichen Kulturbereichen verdient gemacht haben, mit dem Fakir-Baykurt-Kulturpreis ausgezeichnet.

Die freien Kulturschaffenden leisten einen wertvollen Beitrag zur kulturellen und interkulturellen Vielfalt in der Stadt. Mit diesem Preis sollen sie eine öffentliche Würdigung erfahren und ihr weiteres Schaffen gefördert werden. Dank der Unterstützung der Sparkasse Duisburg, die das Preisgeld in Höhe von 2.500 € gestiftet hat, kann der Preis an eine natürliche Person bzw. Personenvereinigung vergeben werden, die bzw. deren Mitglieder in Duisburg wohnen oder arbeiten.

Auszuzeichnen sind besonderes Engagement um die positive Gestaltung des Miteinanders der Nationen in unterschiedlichen Kulturbereichen ebenso wie die gesellschaftskritische Beteiligung am Prozess des Zusammenlebens. Es können Kulturschaffende aus den Sparten Bildende Kunst, Film/Video, Fotografie, Literatur, Musik, Tanz, Theater, sowie soziokulturelle und multikulturelle Projekte prämiert werden.

Alle Einwohnerinnen und Einwohner Duisburgs sind eingeladen, in einem schriftlichen Antrag Einzelkünstler*innen, freie Gruppen, Initiativen, Vereine, Verbände etc. zu benennen, die für den Preis prädestiniert sind. Eigenbewerbungen bleiben unberücksichtigt.

Aktuell können Vorschläge noch bis spätestens zum 30.06.2022 eingereicht werden. Alle wichtigen Informationen zur Ausschreibung finden Sie hier.

 

Kontakt und Vorschläge an:
Kulturbetriebe Stadt Duisburg, Kulturbüro
Neckarstr. 1
47051 Duisburg

0203 – 283 62269
c.bohndorf@stadt-duisburg.de

Bisherige Preisträger des Fakir-Baykurt-Kulturpreis

  • 2014: Lütfiye Güzel
  • 2016: Mevlüt Azar
  • 2018: Diana Amiryan
  • 2020: Tayfun Demir

Namensgeber des Preises ist der Schriftsteller Fakir Baykurt.

Baykurt, * 15. Juni 1929,† 11. Oktober 1999, war ein türkischer Lehrer und Schriftsteller. Er begann 1946 Erzählungen und Romane zu schreiben, die sich mit sozialkritischen Themen aus dem Dorfleben beschäftigten. In seiner Zeit in Deutschland befasste er sich vor allem mit dem Alltag türkischer Arbeitsmigranten.

Fakir Baykurt besuchte ein reformpädagogisches Dorfinstitut, an dem er im Jahr 1948 einen Abschluss machte. Seine Erfahrungen mit dieser Einrichtung, die versuchte, fortschrittliche pädagogische Ansätze in der bislang vernachlässigten Provinz einzuführen, prägten ihn nachhaltig. Er beschloss, selbst Lehrer zu werden und studierte bis 1955 in Ankara. Danach ging er für ein Jahr an die US-amerikanische Indiana University Bloomington in Bloomington (Indiana).

Nach seinem Lehramtsstudium arbeitete er in der Türkei an verschiedenen Schulen und wurde 1961 zum Vorsitzenden des Lehrervereins TÖDMF gewählt. Ab 1965 stand er der neu gegründeten Gewerkschaft TÖS vor. Im Jahr 1971 wurde Fakir Baykurt wegen seines Engagements verhaftet, aber von einem Militärgericht freigesprochen. Er wurde Herausgeber beim Verlag der Orta Doğu Teknik Üniversitesi (Universität des Mittleren Osten) in Ankara. 1978 war er kurzzeitig Berater beim türkischen Kultusministerium. 1979 siedelte er nach Duisburg um, wo er als Lehrer und Schriftsteller arbeitete. Am 11. Oktober 1999 starb Fakir Baykurt.