Event

Festivaltag “Bollwerk meets“

Das Bollwerk 107 in Moers beschäftigt sich mit Formen der Begegnung

Festivalorganisatorinnen Kira Halfmeier und Sarah Weber (c) Bollwerk Moers

Wenn sich eine Sache in den letzten drei Jahren stark verändert hat, dann zwischenmenschliche Begegnungen. Während der Corona-Pandemie waren reale Treffen auf einmal nicht mehr möglich und neue Wege mussten gefunden werden. Jetzt ist wieder alles beim Alten, oder vielleicht doch nicht?

Dank der Förderung von Soziokultur NRW und dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW konnte das Team des Bollwerk 107 sich in den letzten drei Jahren ausgiebig mit Formen der Begegnung auseinandersetzen: „Als wir den Projektantrag geschrieben haben, saßen wir von heute auf morgen auf einmal alle im Homeoffice. Für eine Veranstaltungslocation sind geschlossene Türen ein herber Schlag“, erklärt Kira Halfmeier, Kulturreferentin im Bollwerk 107. Schnell war allen klar, dass neue Formen der Begegnung gefunden werden müssen. Innerhalb der Konzeptförderung „Bollwerk meets“ konnten diese Formen nicht nur verankert, sondern auch ausprobiert werden: „Gestartet sind wir damals direkt mit unserem Stream, der Moerserei. So konnten wir mit unseren Besucher*innen in Kontakt bleiben, aber auch lokalen Musiker*innen eine Bühne geben“, erklärt Halfmeier.

Nach und nach wurden in den letzten drei Jahren verschiedene neue Formen der Begegnung im Bollwerk 107 etabliert: Es gibt so zum Beispiel eine Tafel im Foyer, an der sich die Besucher*innen austauschen können. Aber auch ein Comic-Workshop und die neu etablierten Lesungen fanden großen Anklang. Nach und nach konnten die verschiedenen Projekte auch wieder real vor Ort stattfinden: „Ich erinnere mich noch an die erste Lesung, die wir live in unserer Halle durchführen konnten. Die Menschen dort zu sehen und mit der Autorin und ihnen ins Gespräch zu kommen, war ein tolles Gefühl“, berichtet Sarah Weber, Projektleiterin. Zum Projektabschluss wird es deswegen an einem großen Festivaltag am Samstag, 17. Juni, noch einmal die verschiedenen Formate live im Bollwerk 107 geben: „Wir wollten einen Tag gestalten, an dem wir die Bandbreite der verschiedenen Formen der Begegnung miteinander verbinden können“, so Weber.

Gestartet wird um 16 Uhr mit zwei Workshops. Jen Satora führt in die Anfänge der Mangazeichnung ein. Abdul Kader Chahin gibt parallel einen Workshop zum Thema kreatives Schreiben. Die Teilnahme zu beiden Workshops ist kostenfrei. Plätze sind auch noch verfügfbar.

Weiter geht es ab 18 Uhr in der Kneipe – oder bei gutem Wetter auf der Terrasse des Bollwerk 107. Hier spielen in zwei Slots, von 18 bis 19 Uhr und 21 bis 22 Uhr sechs Acts, die auch bereits bei der Moerserei dabei waren. Freuen dürfen sich die Besucher*innen auf Luke&Betrug,CassMae, Cansin, Relya Voy, Theresa Cherchi und Kimpel.

Abgerundet wird der Festivaltag mit einer Doppellesung von 19 bis 21 Uhr mit Wlada Kolosowa und ihrem Roman “Der Hausmann” und Frédéric Schwilden und seinem Roman “Toxic Man” ein. „Der Hausmann“ ist ein unkonventioneller Roman mit Graphic Novel. Die Autorin kombiniert traditionelle und außergewöhnliche Erzählweisen und zeichnet so ein Bild moderner Großstädter*innen. „Toxic Man“ erzählt autofiktional davon, dem Terror der Mittelschicht zu entkommen. Sich zu erfinden, zu präsentieren und fast zu vernichten.

Die umwerfende Geschichte eines jungen Mannes, der bewundert und geliebt werden will. Grafisch begleitet wird die Lesung von Annika Demmer. Tickets für die Lesung sind ab sofort im Vorverkauf erhältlich.

Neben den Programmpunkten wird es zudem auch vor Ort mehrere Interaktionsmöglichkeiten geben: Besucher*innen können sich eigene Postkarten von der Künstlerin Myra Faubel entwerfen lassen und Grüße aus dem Bollwerk 107 analog senden. Auf einem stilechten Wählscheiben-Telefon können Wünsche an das Team hinterlassen werden und auf einer Couch besteht die Möglichkeit, mit vorgefertigten Fragen miteinander in den Austausch zu kommen.

Gefördert wird das Projekt „Bollwerk meets“ von Soziokultur NRW und dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW.

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