Jubiläum, Literaturfestival

„menschengemacht“

Unter diesem Titel feiert das Literaturdistrikt Festival sein 20. Jubiläum

Volles Haus: keine Seltenheit bei den Lesungen von Literaturdistrikt. Foto: Marek Eggemann

Zum 20-jährigen Jubiläum des Literaturdistrikt-Festivals in Essen erwartet das Publikum unter dem Motto „menschengemacht“ ein besonders abwechslungsreiches Programm: Bücher, Lesungen, ein Konzert und eine Filmvorführung – alles von Menschen für Menschen geschaffen.

Das Motto „menschengemacht“ steht für die vielfältigen Facetten des menschlichen Einflusses auf die Welt und regt zur Reflexion über die Verantwortung an, die mit dieser Schaffenskraft einhergeht – sowohl im Hinblick auf kulturelle Errungenschaften als auch auf die sozialen, ökonomischen und ökologischen Auswirkungen des menschlichen Handelns. Das Festival öffnet einen Raum für Vielfalt und Reflexion und bietet die Gelegenheit, Literatur, Musik und Film zu genießen, Autor*innen und Künstler*innen zu treffen, an Diskussionen teilzunehmen, Gespräche zu führen und besondere Begegnungen zu erleben.

Enis Maci während einer früheren Lesung bei (damals noch) Literatürk. Sie ist mit ihrem neuen Buch wieder beim Literaturdistrikt Festival dabei. Foto: Marek Eggemann

Zu den Highlights des Festivals gehören Dietmar Dath und Wolfgang M. Schmitt, die mit „Selbst schuld!“ neoliberale Schuldzuweisungen kritisch beleuchten und dabei die zugrunde liegenden Diskurse und Strukturen hinterfragen. Enis Maci und Pascal Richmann nehmen das Publikum in ihrem Abenteuerroman „Pando“ mit auf eine transkontinentale Reise, die die Folgen menschlicher Eingriffe in die Umwelt aufzeigt. Eva von Redecker diskutiert in „Freiheit und Energie“, wie philosophisches Denken die Welt prägen kann, während René Aguigah den literarischen Beitrag von James Baldwin als bedeutendes Zeugnis gesellschaftlicher Kämpfe und Errungenschaften würdigt. Mithu Sanyal setzt sich in „Antichristie“ mit den tiefgreifenden Auswirkungen von Kolonialismus und Gewalt auseinander, die unsere Gegenwart weiterhin prägen und Saba-Nur Cheema sowie Meron Mendel bieten mit „Muslimisch-Jüdisches Abendbrot“ eine Reflexion über zwischenmenschliche Interaktionen in einer zunehmend polarisierten Welt.

Die Festivalleiterinnen und -gründerinnen Semra Uzun-Oender und Fatma Uzun. Foto: Peter Gwiazda

Das 20-jährige Jubiläum des Festivals wird am 09. November in Kooperation mit PACT Zollverein und dem transdisziplinären Symposium Impact24 gefeiert, mit der remasterten Version des Films „Crossing the Bridge – The Sound of Istanbul“ sowie einem Konzert der türkischen Künstlerin Gaye Su Akyol – ein Fest kreativer Ausdruckskraft.

Literaturdistrikt ist ein jährlich im Herbst stattfindendes Literaturfestival zur Stärkung des Kulturverständnisses in einer pluralen und diversen Gesellschaft. An unterschiedlichen Spielorten bietet das Festival sowohl etablierten Autor*innen als auch Newcomer*innen eine Bühne. Das Programm umfasst neben klassischen Lesungen auch Vorträge, Gesprächsrunden und Workshops sowie verwandte Formate wie Film, Musik und Theater. Ergänzt wird das Festival durch ein Digitalprogramm und spezielle Angebote für Kinder und Jugendliche.

Eintrittskarten sind hier erhältlich, unter diesem Link finden Sie das vollständige Programm.

Über das Festival
Das von Semra Uzun-Önder und Fatma Uzun kuratierte Literaturdistrikt Festival (früher Literatürk) wurde 2023 vom Regionalverband Ruhr mit dem Ehrenpreis des Literaturpreises Ruhr für besondere Verdienste um die Literatur in der Metropole Ruhr (Foto links von Anna-Lisa Konrad) und vom LiteraturRat NRW mit dem Literaturtaler für herausragende Verdienste auf dem Gebiet der Literaturförderung in Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Träger ist Kulturdistrikt e.V./Essen. Literaturdistrikt 2024 wird gefördert von: Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, dem Kulturamt der Stadt Essen und der Kunststiftung NRW. Medienpartner ist WDR Cosmo.

Signierschlange bei einer Literaturdistrikt-Lesung mit Mely Kiyak und Lütfiye Güzel. Foto: Marek Eggemann

Artikel teilen

Vorheriger Artikel

Ende für den Asso Verlag in Oberhausen