Jubiläum

Wir werden 5!

Das literaturgebiet.ruhr feiert fünfjähriges Gründungsjubiläum

wir sind literaturgebiet.ruhr - Plakat

„Erst fünf Jahre alt und schon so groß! Das literaturgebiet.ruhr hat sich im Revier zu einer festen Größe und einem wichtigen Netzwerk entwickelt, das die Literaturszene im Ruhrgebiet erkennbar stärkt. Herzlichen Glückwunsch und danke allen, die daran mitwirken, die Kulturlandschaft in Nordrhein-Westfalen lebendiger und vielfältiger zu machen und die Qualität des literarischen Lebens zu stärken!“
Beate Möllers, Ministerium für Kultur und Wissenschaft, Referatsleiterin Literatur

 

Als sich die Literaturszene des Ruhrgebiets vor fünf Jahren zu einem Netzwerk zusammenschloss, fing für uns alles an. Ende März 2018 veröffentlichte der noch kleine Kreis um die Initiatoren Johannes Brackmann (damals einer der Leiter des Literaturfestivals Literatürk) und Herbert Knorr (damals Leiter des Westfälischen Literaturbüros mit Sitz in Unna) eine Presseerklärung mit den Zielen des Netzwerks: Uns ging es um mehr Sichtbarkeit für die Literaturschaffenden und die Veranstalter von Lesungen und literarischen Events, um mehr Zusammenarbeit und Kooperation. Kurze Zeit später war klar, dass das Literaturbüro Ruhr mit Sitz in Gladbeck die Trägerschaft übernehmen sollte. Dort wurde mit Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen und des Regionalverband Ruhr (RVR) eine Stelle für eine Netzwerkmanagerin geschaffen: bei Ronja Kokott laufen seitdem alle Fäden zusammen. Seit April 2019 tritt das Netzwerk unter der Dachmarke und der Website auf, unter der ihr uns kennt: literaturgebiet.ruhr.

Wir sind in den vergangenen fünf Jahren deutlich gewachsen – und wachsen stetig weiter! Die aktuell knapp 180 Mitglieder (Organisationen und Einzelpersonen) spiegeln die gesamte vielfältige Szene des Ruhrgebiets wieder: Hier gibt es Literarische Gesellschaften und Stadtbibliotheken ebenso wie eine riesige Poetry Slam-Community und innovative Lesebühnen, Verlage, Buchhandlungen, Literaturhäuser, Schreibwerkstätten, Weiterbildungsprogramme, internationale Festivals und Autor*innengruppen. Oder, wie die WAZ schrieb: „die größte Lesebühne der Republik“.

Unsere Ziele haben sich seit der Gründung dabei nicht verändert: Wir wollen die hier vorhandene Qualität und Vielfalt herausstellen, die literarischen Aktivitäten der Region sichtbarer machen und immer wieder städte- und spartenübergreifend zusammenarbeiten. Das literaturgebiet.ruhr ist eine gemeinsame Werbefläche für Organisationen und ihre Veranstaltungen, aber nicht nur das. Wir sind auch ein inhaltlich und konzeptionell agierendes Netzwerk, das Neues wagt und in aller Unbescheidenheit die Aufmerksamkeit einfordert, die der hiesigen Literaturszene gebührt.

 

Was bisher geschah: Einige unserer Unternehmungen und Projekte in den vergangenen fünf Jahren

Website

Auf www.literaturgebiet.ruhr findet ihr so gut wie alles, was an literarischen Veranstaltungen im Revier passiert, inklusive Suchfunktion nach Ort, Datum oder Veranstalter. Die Mitglieder des Netzwerks bestücken den Veranstaltungskalender selbst und präsentieren sich unter dem Claim „wir sind literaturgebiet.ruhr“. Im Magazin findet ihr zudem Interviews, Hintergrundgeschichten, Artikel zu aktuellen Ausschreibungen und weitere journalistische Inhalte. Und auch auf Facebook und Instagram informieren wir über die Aktivitäten im Literaturgebiet.

Lesezirkel

Auf Instagram bezieht Sanda Da Vina, Poetry-Slammerin und Autorin aus Essen, die lesende community ins literaturgebiet.ruhr mit ein, denn die Literaturszene des Ruhrgebiets besteht nicht nur aus Autor*innen und Veranstaltern, sondern auch aus dem Publikum. Jeden Monat wird im Lesezirkel ein neues Buch gelesen und diskutiert. Schon über 1.300 Follower*innen sind dabei. Mitlesen und mitreden könnt ihr auf Instagram unter @lesezirkel_literaturgebiet, das Programm des Lesezirkels findet ihr aber auch hier auf dieser Website.

Gemeinsame Herbstschau

1 Programmheft, 4 Monate, hunderte von Veranstaltungen, mehr als 20.000 Exemplare – das ist unsere jährlich erscheinende Herbstschau. Ein Programmheft, das Literaturveranstaltungen im Zeitraum von September bis Dezember präsentiert: Lesungen, Poetry Slams, Buchvorstellungen, literarische Diskussionen, Workshops und Schreibwerkstätten, Lyrikabende, literarisches Kabarett, Festivalveranstaltungen und vieles, vieles mehr, was die Netzwerkmitglieder im literarischen Herbst auf die Beine und die Bühnen stellen.

Die Herbstschau wird ruhrgebietsweit an öffentlichen Auslagestellen und bei den Literaturveranstaltern verteilt und ist gratis.

Schreibprojekte

Mit der Anthologie „wie weiter? 25 literarische Aussichten zum Ruhrgebiet“ haben wir ein eigenes Buch vorzuweisen, erschienen 2021 im eichborn Verlag. Darin finden sich Geschichten, Gedichte, Satiren und sogar Comics von namhaften Autor*innen aus dem Ruhrgebiet oder mit Bezug zum Ruhrgebiet: Dirk Kurbjuweit, Marie-Luise Marjan, Frank Goosen, Nora Gomringer, Feridun Zaimoglu u. v. a.

Gemeinsam mit dem Online-Magazin STROBO läuft derzeit die Reihe „Strobo Stimmen“: Jeden Monat schreibt ein*e andere*r Autor*in unter 35 Jahren aus dem Ruhrgebiet, was ihn/sie bewegt.

Gemeinsames Festival

Ein Netzwerk, ein Festival. 1 Tag, 26 Orte, 29 Künstlerinnen und Künstler, 42 Veranstaltungen – das war die „Literatour 100“, mit der wir mitten in der Pandemie, im August 2021, unseren ersten gemeinsamen Auftritt hatten. Das Konzept war so dezentral wie das Ruhrgebiet selbst: Zahlreiche Autorinnen und Autoren von hier, aus anderen Teilen Deutschlands und aus Österreich tourten den ganzen Tag durch das Literaturgebiet und traten jeweils an bis zu drei verschiedenen Orten auf – bei Matineen, Nachmittags- und Abendveranstaltungen. So überzogen wir das Revier buchstäblich mit einem Netz aus Literatur: Bei vielen Netzwerkmitgliedern fand von morgens bis abends Literatur statt. In den Großstädten ebenso wie den kleineren Orten. Kinder- und Jugendliteratur stand genauso auf dem Programm wie Poetry-Slam und Belletristik oder Sachbücher für Erwachsene. Im Line Up dabei waren Stars wie Volker Kutscher, Melanie Raabe, Frank Goosen und Johanna Adorján, aber auch Newcomer wie Lina Atfah, Nahed al Essa und Sarah Jäger.

Das Publikum konnte sich sein Programm selbst zusammenstellen und an diesem Tag gleich mehrere Veranstaltungen hintereinander erleben. Entweder ganz bequem im eigenen Umkreis oder durch Ausflüge und Touren in die Region. Die Literaturszene an der Ruhr hat sich auf den Weg gemacht, auch das spiegelte das bewegliche Festivalkonzept.

Ruhrgebietslesereisen

Für hochkarätige Autorinnen und Autoren (meist mit Ruhrgebietsbezug) organisieren wir Lesereisen zu verschiedenen Veranstaltern und kooperieren als literaturgebiet.ruhr mit dem Mitglied vor Ort. Denn im Revier wird nicht nur hochkarätige Literatur geschrieben, hier lebt auch ein millionenstarkes potenzielles Publikum für Lesungen und Festivals mit internationalem Line Up. Und viele superattraktive Veranstaltungsorte gibt es sowieso. Durch die gemeinsamen Ruhrgebietslesereisen können sich auch kleinere Veranstalter immer wieder hochklassige Namen leisten. Und Autor*innen profitieren von mehreren Lesungen hintereinander im literaturgebiet.ruhr: Nana Oforiatta Ayim aus Ghana war ebenso dabei wie Jan Weiler und Anne Geesthuysen.

Das spricht sich auch über die Grenzen des Ruhrgebiets und NRW herum: Inzwischen fragen uns große Verlage aus ganz Deutschland gezielt an, um ihre besten Autor*innen hier an gleich mehreren Terminen und mit kurzen Wegen bei einer Tour de Ruhr auftreten zu lassen.

Literatur im öffentlichen Raum

Dass das Ruhrgebiet Literaturgebiet ist, wollen wir auch im Stadtbild und im öffentlichen Raum zeigen. Gestartet sind wir mit der Audiotour OVERHAUSEN von Till Beckmann und den anderen Mitgliedern der berühmten „Spielkinder“ (Lina Beckmann, Maja Beckmann, Nils Beckmann, Jennifer Ewert und Charlie Hübner) und in Kooperation mit dem Literaturhaus Oberhausen. In Oberhausen, wo der Schriftsteller Ralf Rothmann aufwuchs, könnt ihr euch mit dem Smartphone auf Ralf-Rothmann-Tour begeben. An Schauplätzen seiner biografisch geprägten Romane finden sich QR-Codes, die ihr scannt und damit sofort ein Mini-Hörspiel auf die Ohren bekommt: liebevoll produzierte Ausschnitte aus „Milch und Kohle“, „Junges Licht“ und „Wäldernacht“. Die erste Route wurde 2022 eingeweiht, Routen 2 und 3 folgen in diesem Jahr.

Weitere Kooperationen zu Literatur im öffentlichen Raum sind in Planung.

Und was sagen unsere Mitglieder und andere Unterstützer*innen über 5 Jahre literaturgebiet.ruhr? Das erfahrt ihr hier.

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