Tagungen / Konferenzen

Erkundungen übertage

Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung kommt nach Essen

Auf der Frühjahrstagung der Deutschen Akademie 2022 in Dresden. 2. von links: Akademiepräsident Ingo Schulze | Foto: Stefan Floss © Deutsche Akademie

Wenn die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung vom 11. bis 14. April in Essen tagt, kehrt sie an einen wichtigen Schauplatz ihrer Geschichte zurück: Bereits 1953, wenige Jahre nach ihrer Gründung, fand hier im Ruhrgebiet eine der ersten Akademie-Tagungen statt.

Was kann Literatur zur Deutung alltäglicher Lebensrealitäten und gesellschaftlicher Verhältnisse beitragen? Das war die zentrale Frage, über die damals diskutiert wurde. An diese Frage, die durch alle gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen hindurch aktuell geblieben ist, knüpft das Programm der diesjährigen Tagung an. Rund 70 Mitglieder der Akademie – Autorinnen und Autoren, Übersetzerinnen und Übersetzer, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem deutschsprachigen Raum und dem europäischen Ausland – werden an dem Treffen teilnehmen.

Zusammen mit dem Kulturwissenschaftlichen Institut Essen, dem Museum Folkwang und der Alten Synagoge Essen nimmt die Akademie vom 11. bis 14. April folgende Themen in den Blick: die Literaturen im Ruhrgebiet, die strukturellen Transformationen der Region ebenso das Verhältnis zwischen Fotografie und Sprache. Darüber hinaus werden Mitglieder der Akademie aus verschiedenen europäischen Ländern über Antisemitismus und Rassismus nach dem 7. Oktober 2023 sprechen. Den Schlusspunkt der Tagung markiert die traditionelle Verleihung der Akademie-Preise: Verliehen werden der Voß-Preis für Übersetzung und der Gundolf-Preis für Kulturvermittlung.

Hier geht es zum ausführlichen Programm.

Akademiemitglieder: Libuše Moníková (Mitte), Hanna Johansen und Peter Rühmkorf (links), Darmstadt 1993 | Foto: Barbara Aumüller © Deutsche Akademie

Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung, gegründet 1949, hat bis zu 200 gewählte deutschsprachige Mitglieder aus dem In- und Ausland, vor allem aus den Bereichen Literatur, Übersetzung und den Wissenschaften. Zu den wichtigsten Aufgaben der in Darmstadt ansässigen, international tätigen Institution gehört es literarische und sprachliche Entwicklungen kritisch zu begleiten, den Dialog mit anderen Kulturen zu fördern und mit ihren Publikationen wichtige, teilweise vergessene literarische Werke wieder zugänglich zu machen. Darüber hinaus legt sie regelmäßig einen Bericht zur Lage der deutschen Sprache vor, organisiert Veranstaltungen, beteiligt sich an Debatten zur europäischen Verständigung und engagiert sich bei Bildungsprojekten für Kinder und Jugendliche.

Zum Kerngeschäft der Akademie zählen die alljährlich stattfindenden Frühjahrs- und Herbsttagungen. Die Tagungen im Frühjahr finden immer an einem anderen Ort entweder innerhalb Deutschlands oder in anderen Ländern statt. Im Herbst tagt die Akademie in Darmstadt, wo sie neben zwei weiteren Akademie-Preisen den Georg-Büchner-Preis für deutschsprachige Literatur verleiht. Im vergangenen Jahr erhielt ihn der Schriftsteller Lutz Seiler.

Lutz Seiler, Georg-Büchner-Preisträger 2023, während seiner Dankesrede | Foto: Andreas Reeg © Deutsche Akademie

 

Die Frühjahrstagung in Essen findet statt in Kooperation mit: Kulturwissenschaftliches Institut Essen, Museum Folkwang, Alte Synagoge Essen

Unterstützt von: Literarische Gesellschaft Ruhr, literaturgebiet.ruhr, Literaturbüro Ruhr

Gefördert durch: Die Bundesbeauftragte der Bundesrepublik für Kultur und Medien, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, Kulturstiftung der Länder, Förderverein der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Kunststiftung NRW, Brost Stiftung, Evonik, Stiftung Gottfried Michelmann

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