Event

Eine Ganzkörperlesung zum Welttag des Buches

Murat Kayi beim Essener Literaturviertelfest in der Akazienallee

Bücherbäume während des Literaturviertelfests 2022 in der Akazienallee, Foto: Marek Eggemann

Darf gute Literatur nur ernsthafte Geschichten erzählen? Ein guter Beweis, dass es nicht so ist, ist wohl Murat Kayi, der mit seinen fiktiven Biografien nicht nur die Jury des Literaturpreises Ruhr 2022 in der Kategorie Förderpreis begeisterte, sondern auch beim Publikum für immer mehr Begeisterung sorgt.

Murat Kayi war bis vor Kurzem hauptsächlich als Musiker und Satiriker auf den deutschen Bühnen zu erleben. Doch beim Erstellen eines Textes für die vom literaturgebiet.ruhr, also von uns, herausgegebene Anthologie „Wie weiter? 25 literarische Aussichten zum Ruhrgebiet“ entdeckte er ein neues Talent: literarisches Schreiben. Entstanden ist die erste veröffentlichte „pseudowissenschaftliche Nonsens-Biografie“ über Walfred Zobel, den Entdecker der Zukunft. In dieser Erzählung verbindet Kayi gekonnt eine spannende Handlung, den sprachlichen Witz und eine sympathische, leicht trottelige Figur, deren Lebenswendungen so überraschend und unvorhersehbar sind, wie der Ausgang des Textes selbst. Für „Walfred Zobel“ wurde Kayi mit dem Förderpreis des Literaturpreis Ruhr 2022 ausgezeichnet. Und weil es nicht nur Murat Kayi sichtlich Spaß bereitete, diesen Text zu schreiben, sondern auch das Publikum in beste Laune versetzte, folgten der ersten fiktiven Biografie rasch weitere, die sich nun langsam zu einer Sammlung der „Volltrottel der Weltgeschichte“ verdichten und zum Teil als Podcast vertont – bzw. als Audio-Mockumentary in preisgekröntem Format, wie der Autor selber schreibt – auf der Homepage von Murat Kayi nachzuhören sind.

Am kommenden Samstag, 22.04.2023, gibt Murat Kayi während des Literaturviertelfests in der Akazienallee Essen unter anderem Auszüge seiner Volltrottel zum Besten in seiner „Ganzkörperlesung aus Text und Bild“ zum Besten.
Literaturviertelfest in der Akazienallee

Samstag, 22. April 2023, 13:00 – 21:00 Uhr
Bücher verbinden Menschen. Und das muss gefeiert werden.

Am 23. April feiert die Welt die Literatur. Einen Tag zuvor gibt es in Essen bereits zum dritten Mal das Literaturviertelfest in der Akazienallee, mit dem Literatur und Journalismus gefeiert werden. Besucher*innen können den gesamten Tag über literarische Veranstaltungen besuchen, neue Lieblingsbücher finden und andere Bücherfreunde treffen. Außerdem gibt es Kaffee und Kuchen, Raum für Begegnung und Mitmach-Aktionen. Der Eintritt ist frei.

In 16 Veranstaltungen, die drin und draußen stattfinden und so die Kunst des Schreibens in die Welt hinaustragen, wird – zwischen Roman, Poetry-Slam und Sachbüchern – ein breites Spektrum an Literatur präsentiert. So kann man an nur einem Tag neben der „Ganzkörperlesung aus Text und Bild“ von Murat Kayi auch junge Autorinnen wie Lisa Roy mit „Keine gute Geschichte“ oder Sabine Gelsing mit „Entzwei“ erleben, schreibenden Grenzgänger*innen zwischen Journalismus und Literatur wie Ümran Katal oder Moritz Hürtgen begegnen, aber auch längst bewehrten Literaten wie Ingo Schulze, der von Norbert Wehr, dem Herausgeber der Literaturzeitschrift „Schreibheft“, in ein Gespräch über seine aktuellen Texte und seine Zeit im Ruhrgebiet verwickelt wird. Auf dem Programm stehen aber auch Sachbücher wie z. B. „Heimgesperrt“ von Silvia Wagner oder Faktencheck mit Bastian Schlange und Matthias Bau.

Zudem lassen die Organisatoren in der Akazienallee Bücherbäume zum Selberpflücken wachsen und die Menschen durch Marc Gettmann und seine Magie verzaubern. Die Besucher*innen erwartet also ein Tag voller Literatur und Journalismus bei einer lockeren Festival-Atmosphäre.

Tagesprogramm Literaturviertelfest 2023 in der Akazienallee

Hier finden Sie das ausführliche Programm des Literaturviertelfests in der Akazienallee zum Download.

Poster zum Literaturviertelfest

Die drei Hauptveranstalter (Literarische Gesellschaft Ruhr, Buchhandlung Proust wörter+töne sowie CORRECTIV) haben für das Literaturviertelfest erneut zahlreiche Freunde mobilisiert, wie Literaturbüro Ruhr, VHS Essen, Galerie Frank Schlag, literaturgebiet.ruhr, Kulturbüro Essen, Literaturdistrikt und kultur.west, die sich Tag für Tag für die Kulturvermittlung und -förderung in Essen und in der Region stark einsetzen.

Artikel teilen

Vorheriger Artikel

KUNST LESEN geht in Duisburg weiter

Nächster Artikel

Marius Schaefers bei STROBO:Stimmen